In meiner Arbeit als Psychologin in der onkologischen Reha, in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Trauercafé und in meinem eigenen Leben, bin ich viel mit dem Thema Tod und Sterben in Berührung gekommen.
Der Verlust eines lieben Menschen und auch eine eigene schwere Erkrankung wirft meistens viele Fragen auf. Die häufigste Frage ist dabei: Ist mein Umgang mit der Situation der richtige? Bin ich richtig so?
Die Antwort auf die erste Frage ist, dass es keine Antwort gibt, auch wenn das Umfeld oder die Gesellschaft häufig meint zu wissen, was es zu tun oder zu lassen gilt . Trauer ist immer individuell und Sie dürfen so trauern, wie es sich für Sie richtig anfühlt. Aus meiner Sicht ist es das Wichtigste, dass überhaupt erstmal ein Raum für die eigene Trauer geschaffen wird, was im Alltag oft zu kurz kommt. Diesen Raum stelle ich in meinen Einzelgesprächen zur Verfügung. In dieser Zeit darf alles da sein: Traurigkeit, Wut, Lachen, Weinen, Freude, Stille.
Trauer verläuft in Wellen und ist letztendlich gleichbedeutend mit dem Heilungsweg, ganz egal wie lange es dauert.